Heute startet eine umfangreiche Serie, bei der ich es vollends übertrieben habe 😅 Dazu möchte ich etwas ausholen: bereits im Dezember letzten Jahres hatte ich mir vorgenommen, in 2021 Eulen zu fotografieren, was ich bisher noch nie tat. Endlich hat es geklappt!
Eigentlich hatte ich es auf Käuze „abgesehen“, da ich hierzu 3 geeignete Locations ausgemacht hatte. Doch im Juni hatte ich schließlich durch einen befreundeten Fotografen die Gelegenheit, Uhus in ihrer natürlichen Umgebung, an einem alten Steinbruch, zu besuchen. Dort brüteten sie seit Anfang des Jahres. Auch wenn ich diese riesigen Greifvögel vor einigen Jahren schonmal in einem Wildpark gesehen hatte – sie wildlebend zu beobachten war schon ein intensiveres Erlebnis. Uhus, die größten Eulen der Welt, sind wirklich majestätische Tiere.
Beim ersten Mal, im Juni, zeigten sich nach Anbruch der Dunkelheit in einiger Entfernung bereits schöne Flugaktivitäten, doch an brauchbare Aufnahmen war noch nicht zu denken. Da ich in gerade mal 20 Minuten mit dem Auto dort war, versuchte ich mich ein zweites Mal – wieder mit mäßigem Erfolg, doch spätestens dann stand fest: diesen tollen Tieren möchte ich eine ganze Serie widmen.
Gesagt und, naja, fast getan. Denn es gestaltete sich sehr schwierig. Normalerweise schaue ich zunächst wo sich eine Tierart grundsätzlich aufhält und suche mir dann sehr selektiv geeignete Stellen mit schönen Hintergrundfarben oder Blickwinkeln, die fotogen sind. Sobald sich dann -z.B. ein Vogel- an den avisierten Stellen zeigt, kann ich gepaart mit ordentlicher Freistellung schnell zu guten Ergebnissen kommen.
Das war hier ganz anders als sonst. Eine gute Freistellung ist hier bis auf seltene Ausnahmen kaum möglich. Viele Stellen bzw. Felsen zu denen sie fliegen, sind sehr unfotogen: Vogelkot, hineinragende Äste, helle und dunkle Flecken, es gibt eigentlich immer irgendwelche störenden Elemente. Ganz zu schweigen vom schwierigen Licht – meist zeigten sie sich nur in der Dämmerung oder Dunkelheit aktiv.
Damit zu arbeiten war für mich recht schwierig, zum Beispiel habe ich bei frischem (weißen) Vogelkot eine Szene auf einem Felsen gar nicht mehr umgesetzt, egal was für schöne Manöver sie gerade flogen – mein persönlicher Bildstil ist halt weniger auf Dokumentation getrimmt sondern eher auf Ästhetik, was letztlich Geschmacksache ist. Da ich dahingehend ungerne Kompromisse eingehe und auch nicht „stempel“, war mir schnell klar, dass ich extrem viel Ausschuss haben werde und ich dieses einfach durch die Anzahl der Versuche/Besuche kompensieren muss, denn ab und zu setzen sie sich auch auf fotogene Stellen.
So investierte ich viel Zeit. Sehr viel Zeit. Knapp 9 Wochen lang bin ich fast täglich dort gewesen – insgesamt habe ich die Uhus 51 mal besucht! Vor allem auch, da ich zeitlich speziell in 2021 aufgrund mehrerer Faktoren die Gelegenheit dazu hatte und das in normalen Jahren eher unmöglich ist.
Ich kann mich nicht erinnern, schonmal einen solch großen Aufwand in so kurzer Zeit für eine Serie betrieben zu haben. Häufig kam ich ohne Bild heim, aber ganz langsam baute sich ein gewisses Portfolio auf. So möchte ich euch nun 80 Bilder zeigen, aufgeteilt auf 3 Serien: heute starte ich mit den Aufnahmen aus der Steilwand, die auch ein wenig „Action“ enthalten. Die 3 Jungtiere, im Hochsommer schon fast erwachsen, zeigten dort viele Flugmanöver.
Doch für diese erste Serie hätte ich definitiv nicht so oft dort hinfahren müssen 😅 – da ich meine Stärken eher bei der Perspektivwahl sehe und ich keinen allzu plakativen Abbildungsmaßstab mag, lag mein fotografischer Fokus nicht auf dieser Serie und den Flugaufnahmen (da ist der Bildaufbau häufig eher Zufall), sondern auf den Motiven, die in Teil 2 und 3 zu sehen sein werden, dort ist die Hauptarbeit hinein geflossen. Trotzdem finde ich die Bilder dieser Serie zeigenswert und habe mich daher entschieden, einen ganzen Teil draus zu machen.
Der zweite Teil namens „Am Waldrand auf Augenhöhe“ beinhaltet, wie dieser Erste, 25 Bilder- er erscheint in einer Woche. Nach einer weiteren Woche folgt der umfangreichste Teil mit 30 Bildern - mein Lieblingsteil, mit dem Namen „Jäger der Nacht“.
In den kommenden Wochen freue ich mich jetzt erstmal darauf, meine dunklen Augenränder wieder mit Farbe zu füllen und wünsche euch nun viel Spaß mit meiner ersten Greifvogel-Serie überhaupt 😉
Beste Grüße,
Thomas
Wenn auch die nächste Aufnahme leider technisch nicht perfekt ist, möchte ich dieses Verhalten einmal zeigen: während des Vorbeifluges packen sie ganz stark oben liegende Äste zur Greifübung und rupfen Blätter und Äste heraus.
Ich hoffe der erste Teil hat euch gefallen – ich freue mich, euch nächste Woche den Zweiten präsentieren zu können!
Viele Grüße,
Thomas