Die isländischen Sandkörner

Im März konnte ich einen Fotoworkshop auf Island leiten, was gleich zu Beginn des Jahres ein echtes Highlight war! Unterstützt wurde ich dabei von Christina und Christian, worüber ich extrem froh bin, da jeder Workshop auf Island echte Herausforderungen birgt.

 

Die Erste fing gleich beim Wetter an. Island hat es einem wie immer nicht leicht gemacht. Die Wettervorhersage war absolut gruselig, ich habe unten mal spaßeshalber einen Screenshot meines Handys zu Beginn dieser Woche beigefügt.

Es sah auch kontinuierlich so aus - danach hätten wir getrost wieder abfahren können 😅 Doch wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe, recht akribisch mit den Satellitensimulationen zu arbeiten, und das hat auch hier wieder sehr gut funktioniert. Mit einem Vorlauf von 2-3 Stunden lässt sich damit gut arbeiten. Die Gruppe hat mir vertraut und war sehr flexibel, was mir dabei half.

 

So gelang es uns, immer wieder die Spots zu der Zeit anzufahren, an denen sich auf dem Radar Niederschlags- oder Wolkenfreie Zonen befanden. Das funktioniert natürlich nur, wenn es denn überhaupt irgendwo kleine Lücken gibt, doch die hat man auf Island in der Regel. Schlussendlich hatten wir nur einen einzigen Tag, an denen wir aufgrund des Wetters nicht fotografiert haben und wir nutzten diesen für eine längere Fahrt und einen Standortwechsel.

 

Wir hatten richtig viel Spaß und eine tolle Gruppe mit 6 WorkshopteilnehmerInnen und einer Begleitung. Zwischendurch sind alle auch mal an ihre Grenzen gegangen, was Kälte, Stürme, Müdigkeit und Lunchboxes anging, doch selbst während der Sessions war die Begeisterung immer hoch. Der Wetterverlauf wartete für die erste Hälfe der Reise mit viel Schnee auf und in der zweiten Hälfte wuschen hohe Temperaturen den Schnee weg. Glücklicherweise dann auch vollständig, denn halb abgetaute Schneelandschaften empfinde ich gerade auf Island immer als sehr unruhig.

 

Wir hatten einige Highlights, doch besonders in Erinnerung ist mir die eine Nacht geblieben, in der sich spontan eine Möglichkeit für die Nordlichtfotografie bot. Eigentlich waren wir bereits zu einem anderen Spot unterwegs, doch ich checkte das Wetter die Woche alle 20 Minuten und ganz kurz vor Abfahrt zum Vestrahorn (die wir eigentlich nicht nehmen wollten) zeigte sich ein mögliches Fenster. Für diesen Abend war Wind mit bis zu 65 km/h angesagt, jedoch hatten wir bei Ankunft eher 80 km/h, auf Island gibt es häufig ganz lokale Verstärkungen des Windes.

 

Wir parkten schließlich quer zum Wind, um den Stativen überhaupt zu ermöglichen, einigermaßen gerade stehen zu können, für die erforderliche Langzeitbelichtung war das wichtig. Soweit klappte das auch, jedoch pustete der Wind parallel immer noch Lava Sand unter den Autos nach oben.

 

Doch die Gruppe harrte den Bedingungen und wir wurden mit schönen Nordlichtern belohnt, wir waren richtig happy. Einzig den Lava Sand durften wir in den kommenden Tagen noch regelmäßig aus Augen, Nase und Ohren entfernen 😅 Für mich hieß die Gruppe seither „die isländischen Sandkörner“ 😅

 

Insgesamt hatten wir 6 Fototage vor Ort – am Samstag, noch vor Sonnenaufgang, brachten wir schließlich alle wohlbehalten zum Flughafen, Christina und ich blieben noch 1 Tag länger; diesen Tag nutzten wir, um Spots in der Nähe Keflaviks zu scouten. Dort hatten wir abends auch noch eine schöne Fotosession.

 

Ich selbst konnte auch einige Bilder umsetzen. Eine erste Auswahl möchte ich euch nun zeigen und hoffe, ihr habt viel Spaß damit.

 

PS: sollte sich jemand aus der Gruppe auf meinen Blog verirren, dann möchte noch ganz liebe Grüße richten an „die Sandkörner“, an Petra, Nathalie, Sonni, Daniela, Werner sowie Karl-Heinz und Charlotte 😀 Und selbstverständlich auch an Christina und Christian, die einen top Job gemacht haben 👍

Gleich der erste Morgen ging mit einem kleinen Schneegestöber los, doch nach circa einer Stunde riss der Himmel langsam auf…  (B2982)
Gleich der erste Morgen ging mit einem kleinen Schneegestöber los, doch nach circa einer Stunde riss der Himmel langsam auf… (B2982)
Die Schneelandschaft war teils unberührt  (B2981)
Die Schneelandschaft war teils unberührt (B2981)
Die vielen kleinen Hügel der weiten Landschaft waren toll anzuschauen   (B2980)
Die vielen kleinen Hügel der weiten Landschaft waren toll anzuschauen (B2980)
Bei einem Zwischenstopp konnten wir faszinierende Berghänge ablichten  (B2979)
Bei einem Zwischenstopp konnten wir faszinierende Berghänge ablichten (B2979)
Ebenfalls bei der Durchfahrt hatten wir im Thingvellir Nationalpark die Sonne auf unserer Seite  (B2978)
Ebenfalls bei der Durchfahrt hatten wir im Thingvellir Nationalpark die Sonne auf unserer Seite (B2978)
Weiter im Südosten angekommen, besuchten wir die Gletscherlagune. Hier verstärkte ich die dramatischen Wolken noch mit einem 1,2er Grauverlauffilter. Der kleine hintere Eisberg faszinierte mich, da er blaue und dunkle Einschlüsse hatte  (B2977)
Weiter im Südosten angekommen, besuchten wir die Gletscherlagune. Hier verstärkte ich die dramatischen Wolken noch mit einem 1,2er Grauverlauffilter. Der kleine hintere Eisberg faszinierte mich, da er blaue und dunkle Einschlüsse hatte (B2977)
Bei Ebbe brach der Himmel nur an einer winzigen Stelle auf, was einen schönen Fluchtpunkt bildete   (B2976)
Bei Ebbe brach der Himmel nur an einer winzigen Stelle auf, was einen schönen Fluchtpunkt bildete (B2976)
Für einen kurzen Moment verdunkelten sehr dunkle Wolken das Wasser der Gletscherlagune, was einen tollen Kontrast zu den Eisblöcken bot  (B2975)
Für einen kurzen Moment verdunkelten sehr dunkle Wolken das Wasser der Gletscherlagune, was einen tollen Kontrast zu den Eisblöcken bot (B2975)
Ein letztes Bild vom Diamond Beach, der mir wie immer sehr viel Spaß gemacht hat  (B2974)
Ein letztes Bild vom Diamond Beach, der mir wie immer sehr viel Spaß gemacht hat (B2974)
Vor einem richtig guten Abendessen in Höfn konnten wir noch das Vestrahorn bei diesen schönen Bedingungen ablichten. Es war für die Verhältnisse dort auch sehr leer, auch bei weiteren Spots waren wir häufig alleine (B2973)
Vor einem richtig guten Abendessen in Höfn konnten wir noch das Vestrahorn bei diesen schönen Bedingungen ablichten. Es war für die Verhältnisse dort auch sehr leer, auch bei weiteren Spots waren wir häufig alleine (B2973)
In der folgenden Nacht haben wir uns Nordlichter erkämpft; was hier so idyllisch aussieht, ist bei Sturm und fliegendem Lavasand entstanden 😅 Eine dichte Wolke verhüllte zuvor die Sicht auf das Gebirge, rechtzeitig „ging der Vorhang auf“(B2972)
In der folgenden Nacht haben wir uns Nordlichter erkämpft; was hier so idyllisch aussieht, ist bei Sturm und fliegendem Lavasand entstanden 😅 Eine dichte Wolke verhüllte zuvor die Sicht auf das Gebirge, rechtzeitig „ging der Vorhang auf“(B2972)
Auch an der kleineren, benachbarten Gletscherlagune war ich schon häufiger, doch so schöne Bedingungen hatte ich die bisher noch nicht…  (B2971)
Auch an der kleineren, benachbarten Gletscherlagune war ich schon häufiger, doch so schöne Bedingungen hatte ich die bisher noch nicht… (B2971)
Halb getaut und halb gefroren sah die Lagune faszinierend aus  (B2970)
Halb getaut und halb gefroren sah die Lagune faszinierend aus (B2970)
Auch von oben wirkte es wunderschön  (B2969)
Auch von oben wirkte es wunderschön (B2969)
Die Strukturen der Landschaft luden auch zu abstrakten Umsetzungen ein  (B2968)
Die Strukturen der Landschaft luden auch zu abstrakten Umsetzungen ein (B2968)
Wir fuhren wieder Richtung Westen und binnen eines Tages wurden die Temperaturen recht warm; für dieses Motiv passte dies richtig gut und dieser Morgen wartete mit einer irren Lichtstimmung auf  (B2967)
Wir fuhren wieder Richtung Westen und binnen eines Tages wurden die Temperaturen recht warm; für dieses Motiv passte dies richtig gut und dieser Morgen wartete mit einer irren Lichtstimmung auf (B2967)

Für einen Moment glühte die Sonne unter einer dunklen Wolkendecke - ich habe selten so fotogenes Licht gesehen, es war traumhaft und diese riesige Welle brachte ein perfektes Motiv.

Dabei wagte ich ein paar längere Belichtung in der Hoffnung, mein Stativ trotzt dem Sturm und dies tat es. Die Welle hatte mindestens die Größe eines Fußballfeldes…  (B2966)
Dabei wagte ich ein paar längere Belichtung in der Hoffnung, mein Stativ trotzt dem Sturm und dies tat es. Die Welle hatte mindestens die Größe eines Fußballfeldes… (B2966)
Diese Felsnadel ragte mit Sicherheit 6-8m aus dem Wasser heraus  (B2965)
Diese Felsnadel ragte mit Sicherheit 6-8m aus dem Wasser heraus (B2965)
Die Eissturmvögel leben direkt an den Klippen und mit ein wenig Glück erwischt man einen davon direkt vor einem beachtlichen Wasserfall -  ein Bild, das ich schon länger im Kopf hatte  (B2964)
Die Eissturmvögel leben direkt an den Klippen und mit ein wenig Glück erwischt man einen davon direkt vor einem beachtlichen Wasserfall - ein Bild, das ich schon länger im Kopf hatte (B2964)
Bereits nach Sonnenuntergang stellte sich an diesem Abend noch eine ganz leichte Färbung ein, im Hintergrund dieses unendlich wirkenden Strandes  (B2963)
Bereits nach Sonnenuntergang stellte sich an diesem Abend noch eine ganz leichte Färbung ein, im Hintergrund dieses unendlich wirkenden Strandes (B2963)
Und noch ein wenig später färbte sich der Himmel sogar rot, was toll anzusehen war in dieser wunderbaren Kulisse  (B2962)
Und noch ein wenig später färbte sich der Himmel sogar rot, was toll anzusehen war in dieser wunderbaren Kulisse (B2962)
Christina und ich blieben einen Tag länger und besuchten zum Sonnenaufgang die blaue Lagune, wo sich noch ein paar Wolken färbten  (B2961)
Christina und ich blieben einen Tag länger und besuchten zum Sonnenaufgang die blaue Lagune, wo sich noch ein paar Wolken färbten (B2961)
Die Mooslandschaften auf den Lava-Steinen sind immer wieder toll anzusehen  (B2960)
Die Mooslandschaften auf den Lava-Steinen sind immer wieder toll anzusehen (B2960)
Am Morgen hatte ich für einen kurzen Moment die Gelegenheit dieses Portrait eines Singschwans zu fotografieren; danach drehten sie leider den Rücken zu und verschwanden auch, dennoch ein tolles Erlebnis  (B2959)
Am Morgen hatte ich für einen kurzen Moment die Gelegenheit dieses Portrait eines Singschwans zu fotografieren; danach drehten sie leider den Rücken zu und verschwanden auch, dennoch ein tolles Erlebnis (B2959)
Zum Abend erkundeten wir drei Spots, dieser gefiel uns am besten; die gesamte Gegend bestand aus dunkler und „frisch“ wirkender Lava, passend dazu rollte ein dickes Gewitter heran  (B2958)
Zum Abend erkundeten wir drei Spots, dieser gefiel uns am besten; die gesamte Gegend bestand aus dunkler und „frisch“ wirkender Lava, passend dazu rollte ein dickes Gewitter heran (B2958)
Kurz bevor die Gewitterfront die Sicht vernebelte  (B2957)
Kurz bevor die Gewitterfront die Sicht vernebelte (B2957)
Und hier das letzte Bild der Reise. Wie man sieht, schneite es während des Gewitters und die Front wurde schließlich nochmal von hinten angeleuchtet, was irre aussah, so fotografierte ich den Strand entlang  (B2957)
Und hier das letzte Bild der Reise. Wie man sieht, schneite es während des Gewitters und die Front wurde schließlich nochmal von hinten angeleuchtet, was irre aussah, so fotografierte ich den Strand entlang (B2957)

Das waren meine Eindrücke 😃 Gerne hätte ich auch Fotos der Gruppe mit Gesichtern gezeigt; in Deutschland machen es die DSGVO-Regeln jedoch nicht leicht, mal eben solche Bilder ohne einen bürokratischen Akt zu zeigen ... den Teilnehmern werden wir diese aber zur Verfügung stellen.

 

Wenn noch jemand auf den Geschmack einer Fotoreise gekommen ist, dann schaut doch mal bei unserem Reise-Partner vorbei: www.brockmann-phototravel.de Auch Christina und ich bieten dieses Jahr noch mind. 2 weitere Reisen an.

 

Viele Grüße,

Thomas

Aufgenommen von Christina, als wir „bei der Arbeit“ waren  (B2956)
Aufgenommen von Christina, als wir „bei der Arbeit“ waren (B2956)