Da die Fotografie auf dieser Reise nicht im Mittelpunkt stand, hatte ich im Vorfeld eigentlich nur den Wunsch, eine Hand voll ordentlicher Nebel-Bilder aus dem Fanal-Lorbeerwald umsetzen zu können. Ich kannte allerdings die Gegebenheiten und Wetterbedingungen vor Ort nicht und konnte entsprechend kaum absehen, ob das bei unseren Ausflügen zu Dritt überhaupt realistisch war oder es beispielweise für unseren Kleinen zu stürmisch oder kalt ist.
Dies kann ich vorweg nehmen: das hat im September geklappt - uns gefiel es derart, dass wir viele Male dort oben waren, zumal wir ganz in der Nähe wohnten und je nach Ausflug ohnehin daran vorbei fuhren. Außerdem war es uns zeitweise ein wenig zu warm „unten“ in Moniz und da waren die gerade mal 17 Grad am Abend auf ca. 1100 Höhenmeter eine willkommene Abkühlung.
Bei diesem uralten Lorbeer-Wald handelt es sich um ein Relikt der ursprünglichen europäischen Regenwälder. Gemäß meiner Recherche sind die Bäume bis zu 600 Jahre alt. Seit 1999 ist es ein UNESCO-Weltnaturerbe. Es gibt hier auch für Ornithologen einige tolle (endemische) Arten und die Bäume sind nicht nur mit Moosen und Flechten überzogen, sondern auf vielen von ihnen wachsen Farne direkt auf den Ästen.
Ihr Erscheinungsbild ist total unterschiedlich und sie sind wirklich faszinierend anzuschauen. Ich habe nun auch einige entlegene Winkel gesehen und es gibt dort einige Lorbeerbäume mit einem Stamm-Umfang von 6-8 Metern, was ich nicht wusste.
Fotografisch betrachtet ist der Wald natürlich weltweit bekannt und wird seit vielen Jahren gerne von Natur- und Landschaftsfotografen aufgesucht. Es kam jedoch selten vor, dass ich mal einen Fotografen mit Stativ dort sah. Wie schon im ersten Teil meiner Blogserie erwähnt, ist der Ort aber dennoch bereits zum Sonnenaufgang gut besucht, vor allem von Influencerinnen in weißen Kleidern – das soll an der Stelle bitte keine Wertung sein, sondern einfach nur eine Beschreibung dessen, was man dort am häufigsten sieht.
Das fotografische Vorgehen war deshalb so, dass ich nicht wie üblich die beste Perspektive aufsuchte und dann wartete bis gerade niemand im Bild stand - das hätte frustiert und auch häufig nicht geklappt. Sondern: wir sind einfach dort hingegangen, wo es gerade leer war und haben geschaut, welche interessanten Perspektiven sich hier anbieten. Da wir viele Besuche hatten, konnten wir über lange Sicht trotzdem jeden gewünschten Baum ablichten, das war kein Problem.
Da wir wegen unseres Sohnes ohnehin meist nur 1 bis maximal 2,5 Stunden pro Besuch dort waren, haben wir uns auch in der zweiten Hälfte der Reise nur noch auf die Randzeiten fokussiert, dann war es zumindest ein wenig leerer – ich würde mal sagen, morgens sind es dann vielleicht 20% der Menschen, die sich um 13.00 Uhr dort aufhalten. Das ist im Vergleich zu anderen Landschaftsfotografie-Spots immer noch sehr viel - ich bin es eher gewohnt, dass weniger als 1% im Verhältnis zur Mittagszeit zum Sonnenaufgang anwesend sind - auf die Gründe bin ich bereits im ersten Teil eingegangen.
Da ich so viele tolle Bilder dieses Waldes gesehen habe, war ich beim ersten Besuch sehr ernüchtert. Zwar fanden wir den Wald und die Bäume sofort irre toll und hatten auch direkt Nebel, allerdings tat ich mich mit einer adäquaten fotografischen Umsetzung recht schwer. So ab Besuch 2 waren dann immer 1-2 Bilder pro Besuch dabei, die mir gefielen.
Die Bilder dieses Teils sind größtenteils in der blauen Stunde entstanden – ich mag diesen mystischen Look und betone diese Farbgebung auch immer mit einem kühleren/bläulichen Weißabgleich vor Ort. Das ist nicht Jedermanns Sache, aber mir gefällts 😉
Mehr Infos findet ihr nun unter den Bildern – ich wünsche viel Spaß beim Betrachten und den zweiten Teil aus diesem schönen Wald gibt es in den kommenden Tagen 👋













Ab und zu schien auch mal die Sonne durch – hier nur ganz leicht und die Lichtstimmung war immer noch sehr kühl, doch das änderte sich in den Folgetagen durchaus und ich konnte auch einige Aufnahmen mit sehr warmer Lichtstimmung einfangen… dieses Bild ist auch mein aktueller Desktophintergrund und am großen Monitor sieht der Bewuchs der einzelnen Äste wirklich toll aus, sowas kenne ich definitiv nicht aus heimischen Wäldern.
Ich hoffe die Bilderserie hat euch gefallen und in Kürze gibt`s den letzten Teil 😊👋