Bereits im letzten Sommer arbeitete ich an einer pastellfarbenen Natur-Serie. Diese Farbgebungen finde ich zum einen wunderschön und zum anderen vermitteln sie diesen gewissen Sommer-Look. Für die Makrofotos hatte ich mich damals eher einer Hilfslösung bedient: einer "Nahlinse".
In diesem Jahr wollte ich wieder eine solche Serie ablichten, mit dem Schwerpunkt aus dem Reich der Schmetterlinge. Endlich konnte ich auf ein "richtiges" Makro-Objektiv zurückgreifen, mein Anfang des Jahres gekauftes "150er SIGMA".
Nachdem ich mich bereits im Frühling bei der Pflanzenfotografie an das Handling gewöhnen konnte, startete ich im Mai mit dem Versuch, die ersten "Wildlife-Aufnahmen" mit dem Makroobjektiv zu machen. Die Betonung liegt tatsächlich auf "Versuch", denn wie immer hatte ich nicht die Absicht, die Motive lediglich dokumentarisch umzusetzen und die absoluten Referenzaufnahmen von bekannten Makrofotografen bereiteten mir Kopfzerbrechen in der Umsetzung. Es gab viel zu lernen. Die Motive fotografisch auf einem guten Niveau in Szene zu setzen war nicht das Problem, doch die wichtigen Kenntnisse um das Verhalten und Habitat der Tiere waren überhaupt nicht vorhanden: so ging ich bei den ersten fünf bis sechs Touren völlig leer aus. Bei diesen Versuchen nutzte ich allerdings die Gelegenheit, mich mit netten Fotokollegen auszutauschen und bekam viele gute Tipps. Vielen Dank an Andreas, Horst, Helmut und Frau Fröhlich! ;-)
Peu à peu gelang mir das ein oder andere Bild von Schmetterlingen und Libellen, allerdings im Schnitt nur etwa ein Bild pro Tour. Bis zu diesem Wochenende: da platzte der Knoten und ich konnte alleine zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen mehrere (wie ich finde) interessante Perspektiven des Schachbrettfalters einfangen.
Eines meiner größten Erlebnisse in der Naturfotografie stellte sich jedoch binnen der letzten 24 Stunden ein: aufgrund der vorhergesagten Hitzewelle in der kommenden Woche ließ ich mich eher dazu überreden (Danke Markus!) spät am Montagabend nochmal einen Abstecher in ein Perlmuttfalter-Revier zu unternehmen, in der Hoffnung sie fotografieren zu können. Wir fanden keinen, doch es kam noch besser: plötzlich tauchte ein Exemplar des für mich schönsten "Schmetterling" Deutschlands auf, dem Schwalbenschwanz. Abends war das Licht schon grenzwertig und uns war klar, dass wir am nächsten Morgen nochmal sehr früh aufstehen mussten, um den Falter in der Kältestarre zu fotografieren. Zwischen 5.30 und 7.30 Uhr gelangen uns am nächsten Morgen viele Aufnahmen, da sich dieser Falter sehr viel Zeit nahm, bevor er in den Tag startete. Bei allerbestem Licht und wenig Wind konnten wie sowohl das klassische Seitenprofil aufnehmen, als auch den Falter mit geöffneten Flügeln im Sonnenaufgang. Nachdem er zum ersten Mal abhob, setzte er sich sogar noch zweimal in nächster Nähe auf seine bevorzugten "Doldenblütler", was noch das ein oder andere gute Bild ergab. Wir waren total happy und genau so müde, sodass wir allmählich die Sachen packten.
Entstanden sind alle Bilder seit Mai am Robinienweg in Köln, auf dem Rodderberg in Bonn, in der Wahner sowie Drover Heide.
Genug verzellt, jetzt wünsche ich allen viel Spaß beim Betrachten der Bilder.
Mit besten Grüßen,
Thomas