Papageientaucher: zu Wasser, zu Lande und in der Luft

Papageientaucher zu fotografieren war eines meiner erhofften Highlights in diesem Sommer. Bereits in 2017 konnten wir sie bewundern und haben uns mögliche Beobachtungsstellen angesehen. Für die fotografischen Möglichkeiten stach in meinen Augen ein Spot im Nordosten heraus: er ist wirklich abgelegen und so buchten wir uns diesmal gleich zwei Nächte vor Ort, um den „Clowns der Lüfte“ (die Isländer nennen sie „Lundi“) ausreichend Zeit widmen zu können.

2017 hatte ich nur 200mm Brennweite zur Verfügung. Um scharfe Papageientaucherfotos zu erhalten, genügt das ohne Frage, einzelne Individuen kommen sehr nah. Doch um eine perfekte Freistellung zu erreichen und herausstechende Hintergrundfarben zu erzeugen genügt das nicht. Daher war ich diesmal froh, mein einen Monat zuvor erlangtes 600mm Objektiv nutzen zu können.

Mit den Bedingungen hatten wir extremes Glück. Meine Hoffnung war es, wenigstens trockene und nicht allzu stürmische Bedingungen zu haben. Tatsächlich hatten wir zwei Nächte lang bestes Licht und darüber hinaus war es nahezu windstill – ein unvergessliches Fotoerlebnis. Durch die Lage dieses Felsens konnte ich extreme Hintergrundfarben erzeugen, die stellenweise ziemlich abgefahren aussahen. Das gegenüberliegende Festland wird nämlich nachts dauerhaft mit der extrem niedrigen Sonne beschienen, während große Teile der Kolonie im Schatten liegen. In beiden Nächten zusammen hatten wir etwa 10 Stunden feinstes Licht und die nutzten wir auch voll aus.

Abgesehen von einigen Fotos, über die ich mich sehr freue, sind uns die kleinen Racker wirklich ans Herz gewachsen, denn sie verhalten sich wirklich putzig und sind sehr interessante Tiere. Sie leben in kleinen Höhlen, die sie in lockeren Graslandschaften bauen. Sie können über und unter Wasser „fliegen“. Das heißt, sie tauchen bis zu 50 Meter tief und fischen dort insbesondere Sandaale. Anschließend geht es mit der Beute zur Bruthöhle. Die Landung sieht dabei nicht wirklich filigran aus. Manchmal purzeln sie auch noch ein paar Meter über die Grashügel 😊 Zwei „Puffins“ sahen wir sogar versehentlich gegen den Zaun fliegen! Aber sie schüttelten sich kurz und machten einfach weiter. Darüber hinaus watscheln sie ziemlich tapsig und wackeln dabei mit dem Kopf. Einfach herrlich.

Jetzt aber genug der Worte, hier meine besten Fotos der kleinen Taucher.

Viele Grüße,

Thomas

Die Freistellungsmöglichkeiten an diesem Ort waren für „Papageientaucher-Felsen“ sehr gut (B1763)
Die Freistellungsmöglichkeiten an diesem Ort waren für „Papageientaucher-Felsen“ sehr gut (B1763)
Über Stunden konnte ich im letzten Licht fotografieren (B1761)
Über Stunden konnte ich im letzten Licht fotografieren (B1761)
Die Lichtstrahlen leuchteten punktuell die Kolonie an (B1760)
Die Lichtstrahlen leuchteten punktuell die Kolonie an (B1760)
Rufend sind sie sehr lautstark (B1759)
Rufend sind sie sehr lautstark (B1759)
Mit „Gegenlicht-Talern“ (B1758)
Mit „Gegenlicht-Talern“ (B1758)
Vor ihrer Höhle (B1757)
Vor ihrer Höhle (B1757)
Wunderbare Farben, mitten in der Nacht (B1756)
Wunderbare Farben, mitten in der Nacht (B1756)
Schärfe und Unschärfe (B1755)
Schärfe und Unschärfe (B1755)
Mondschein? (B1754)
Mondschein? (B1754)
Aufgrund der Flora sowie der Beleuchtung der Hintergrundlandschaft konnte man tolle Vorder- und Hintergründe erzeugen (B1762)
Aufgrund der Flora sowie der Beleuchtung der Hintergrundlandschaft konnte man tolle Vorder- und Hintergründe erzeugen (B1762)
Puffin as Art (B1753)
Puffin as Art (B1753)
Das schöne Licht hörte nicht auf…. (B1752)
Das schöne Licht hörte nicht auf…. (B1752)
Kurz nach Landung (B1751)
Kurz nach Landung (B1751)
Skeptisch (B1750)
Skeptisch (B1750)
Spotlight (B1749)
Spotlight (B1749)
Abendgymnastik (B1748)
Abendgymnastik (B1748)
Mit fetter Beute (B1747)
Mit fetter Beute (B1747)
Abflugbereit (B1746)
Abflugbereit (B1746)
Erfolgreich (B1745)
Erfolgreich (B1745)
Nichts geht über Bokeh 😉 (B1744)
Nichts geht über Bokeh 😉 (B1744)