Die Welt der Uhus (Teil 3) – Jäger der Nacht

Heute möchte ich euch den letzten Teil meiner Uhu-Serie präsentieren, auf den ich auch ein wenig stolz bin. Denn gerade bei diesen Aufnahmen war die Erfolgsquote recht gering und ich musste mir die wenigen guten Momente durch viele Versuche „erkämpfen“.

 

Es waren auch andere Fotografen vor Ort und ich habe oft sehr ungläubige Blicke geerntet wenn ich davon erzählte in der Dunkelheit noch da zu bleiben – ziemlich oft begegnete mir der Satz „das bringt doch nichts“. Nun, ob dem so ist, kann nach dieser Serie jeder für sich beurteilen 😉

 

Die nachfolgenden 30 Aufnahmen sind zur einen Hälfte nachts entstanden, zur anderen Hälfte in der Dämmerung bzw tiefen blauen Stunde, in Verbindung mit einer leichten Unterbelichtung. Letzteres wirkte dann ganz gut, wenn der Uhu bereits ganz leicht vom Himmel erhellt war, doch das dahinter liegende Habitat noch oder schon im Dunkeln lag – diesen Effekt mochte ich sehr.

 

Bei den Nachtaufnahmen hat mir die ein oder andere städtische Lichtquelle am Fuße des Steinbruchs geholfen. Denn selbst wenn die nächste Laterne weiter entfernt war, strahlte doch an vielen Stellen ein kleines aber entscheidendes Quäntchen Licht auf die Uhus. Wenn sie in unmittelbarer Nähe der Laterne landeten, waren die Aufnahmen allerdings nicht mehr zu gebrauchen.

 

Besonders fasziniert hatte mich das Leuchten der Augen bei diesen spärlichen Lichtverhältnissen – die orangene Färbung leuchtet nachts regelrecht auf, wenn sie in Richtung einer Lichtquelle schauen. Allerdings ist dieser Teil i.d.R. während der Nacht reduziert, da sich die Pupillen der Tiere in der Dunkelheit stark erweitern – jedoch nicht immer wie ich festgestellt habe. Auch wenn sie noch so sehr im Dunkeln sitzen – wenn sie in Richtung einer Lichtquelle schauen, sind auch mitten in der Nacht die schwarzen Pupillen deutlich kleiner.

 

Technisch brauchte ich auch eine gewisse Frustrationstoleranz – die Belichtungszeit lag schnell bei 1/8 bis 1/40 Sekunde. In 2 Fällen sogar bei einer halben Sekunde, dafür mussten die Uhus auch einfach mitspielen - und es ging auch nur mit Spiegelvorauslösung und stabilem Unterbau. Entsprechend war bei diesen Lichtverhältnissen der Ausschuss sehr hoch aber doch sind einige sehr scharfe Bilder heraus gekommen, die ich euch nun zeigen möchte.

 

Mit Blick auf die nächsten Wochen bin ich aber auch froh, mal wieder andere Motive zu fotografieren, bei denen man auch regelmäßig mit guter Ausbeute heim kehrt – denn z.B. in den letzten 4 Fotosessions habe ich insgesamt 1 Bild produziert und mir viele Stunden einfach nur die Beine in den Baum gestanden. Auch in der Mitte des „Projektes“, etwa nach gut 25 von 51 Besuchen, stand ich kurz vor dem Abbruch, da sich 5 mal hintereinander keine Uhus in adäquater Nähe zeigten, nur in Form der "Standardszenen" oben im Steinbruch. Ich war schon kurz davor es kein 6.Mal zu versuchen, habs aber glücklicherweise durchgezogen und danach erst den Großteil dieser letzten Nacht-Serie umsetzen können.

 

Mein dickes Teleobjektiv werde ich auf jeden Fall die nächsten Wochen mal beiseite legen und freue mich schon auf die Frühherbst-Saison in den Heidelandschaften und auf die kleinen und leichteren Objektive 😅😉 

Ich wünsche nun viel Spaß mit diesem letzten Teil meiner Uhu-Serie und hoffe, euch hat mein kleines dreigeteiltes Projekt gefallen 😀 👋

 

Viele Grüße,

Thomas

Einsteigen möchte ich mit dieser Szene noch in der tiefen blauen Stunde, in der mir die Felsformation gut gefiel (B2724)
Einsteigen möchte ich mit dieser Szene noch in der tiefen blauen Stunde, in der mir die Felsformation gut gefiel (B2724)
Ebenfalls noch in der Morgendämmerung schlief dieser junge Uhu nach einer aktiven Nacht ein (B2723)
Ebenfalls noch in der Morgendämmerung schlief dieser junge Uhu nach einer aktiven Nacht ein (B2723)
Ganz langsam bewegte er sich um eine potenzielle Beute nicht aufzuschrecken (B2722)
Ganz langsam bewegte er sich um eine potenzielle Beute nicht aufzuschrecken (B2722)
Im Licht einer (fast schon zu nahen) Laterne schaute dieser junge Uhu hoch in den dunklen Steinbruch (B2721)
Im Licht einer (fast schon zu nahen) Laterne schaute dieser junge Uhu hoch in den dunklen Steinbruch (B2721)
Am Steinbruch überblickte er die abendliche Weite; mit zunehmenden Alter jagten sie nachts auch außerhalb der Steilwände (B2720)
Am Steinbruch überblickte er die abendliche Weite; mit zunehmenden Alter jagten sie nachts auch außerhalb der Steilwände (B2720)
Nicht nur vom Steinbruch, sondern auch von den obersten Wipfeln aus machten sie Beute aus (B2719)
Nicht nur vom Steinbruch, sondern auch von den obersten Wipfeln aus machten sie Beute aus (B2719)
270° Bewegungsfreiheit mit dem Kopf haben auch nachts ihre Vorteile (B2718)
270° Bewegungsfreiheit mit dem Kopf haben auch nachts ihre Vorteile (B2718)
Dieser Baumwipfel lag sehr hoch und gab dem Uhu einen sehr guten Überblick, für Nichtfotografen: solche Szene sind durch das Blattwerk eines Baums fotografiert (B2717)
Dieser Baumwipfel lag sehr hoch und gab dem Uhu einen sehr guten Überblick, für Nichtfotografen: solche Szene sind durch das Blattwerk eines Baums fotografiert (B2717)
In weiter Ferne leuchtete ganz schwach die nächste Laterne (B2714)
In weiter Ferne leuchtete ganz schwach die nächste Laterne (B2714)
Bei 1/10tel Sekunde Belichtungszeit hatte ich nur ein scharfes Bild in dieser Szene: eine kleiner Feder schien dabei noch auf dem Schnabel zu liegen (B2715)
Bei 1/10tel Sekunde Belichtungszeit hatte ich nur ein scharfes Bild in dieser Szene: eine kleiner Feder schien dabei noch auf dem Schnabel zu liegen (B2715)
Kurz vor Abflug in den dunklen Wald (B2713)
Kurz vor Abflug in den dunklen Wald (B2713)
Die Tarnung der Uhus ist auch im Dämmerlicht schon sehr gut (B2712)
Die Tarnung der Uhus ist auch im Dämmerlicht schon sehr gut (B2712)
Die Augen wirken auch in der Dunkelheit absolut hypnotisch (B2711)
Die Augen wirken auch in der Dunkelheit absolut hypnotisch (B2711)
Dieser hier hatte ein verletztes Auge und nutzte die Nacht trotzdem zum Jagen (B2710)
Dieser hier hatte ein verletztes Auge und nutzte die Nacht trotzdem zum Jagen (B2710)
Abstraktes aus dem Nachthimmel (B2709)
Abstraktes aus dem Nachthimmel (B2709)
Im Halbdunkeln (B2708)
Im Halbdunkeln (B2708)
Ein Flackern im Wald (B2707)
Ein Flackern im Wald (B2707)
In der Morgendämmerung jagten sie sich und lernten spielerisch ihre Flugmanöver (B2706)
In der Morgendämmerung jagten sie sich und lernten spielerisch ihre Flugmanöver (B2706)
Trotz einer 15tel sekunde und iso 5000 war es hier stockdunkel, nur wieder ein schwaches Laternenlicht machte diese Szene möglich (B2705)
Trotz einer 15tel sekunde und iso 5000 war es hier stockdunkel, nur wieder ein schwaches Laternenlicht machte diese Szene möglich (B2705)

Es ging aber auch noch dunkler, wie in dieser Szene bei 1/5 Sekunde. Mit meinem bloßen Auge konnte ich diese Szene durch den Sucher auch nur noch schemenhaft erkennen, der Liveview stieg zuvor bereits aus. Diese Belichtungszeit war aber auch die längste, die ich noch gerade so mit Hand am Auslöser und ohne Kabel(vor)auslösung umsetzen konnte.

Ich war sehr froh trotz hohem Ausschuss endlich diese Bildidee umsetzen zu können (B2704)
Ich war sehr froh trotz hohem Ausschuss endlich diese Bildidee umsetzen zu können (B2704)
Im Wind balancierend (B2703)
Im Wind balancierend (B2703)
In den Tiefen der blauen Stunde…eines meiner persönlichen Lieblingsbilder (B2702)
In den Tiefen der blauen Stunde…eines meiner persönlichen Lieblingsbilder (B2702)

Die komplette Serie dieser Szene habe ich mit iso 5000 und einer halben Sekunde Belichtungszeit umgesetzt.

...bewusst in dieser absoluten Dunkelheit, um einmal zu vermitteln, bei welchen Bedingungen sie sich normalerweise am Nachthimmel bewegen – selbst das ist im Prinzip schon aufgehellt (B2701)
...bewusst in dieser absoluten Dunkelheit, um einmal zu vermitteln, bei welchen Bedingungen sie sich normalerweise am Nachthimmel bewegen – selbst das ist im Prinzip schon aufgehellt (B2701)

Diese Szene lag schon im späten morgendlichen Dämmerlicht; um die unruhigen Äste weitestgehend auszublenden entschied ich mich für diese unterbelichtete Variante.

Der Uhu sah in dieser Situation direkt in die Linse, das war irre. Oder um es anders zu formulieren – eine Maus möchte ich hier nicht sein (B2700)
Der Uhu sah in dieser Situation direkt in die Linse, das war irre. Oder um es anders zu formulieren – eine Maus möchte ich hier nicht sein (B2700)
Ein perfekter Synchronflug im schwachen Dämmerlicht (B2699)
Ein perfekter Synchronflug im schwachen Dämmerlicht (B2699)
Viele Wochen hatte ich bereits diese Bildidee im Kopf und kurz vor Beendigung der Serie klappte es endlich, mit einigen Stadtlichtern, die im Hintergrund durch den Wald schimmerten…hier in der Variante mit schönen Federohren… (B2698)
Viele Wochen hatte ich bereits diese Bildidee im Kopf und kurz vor Beendigung der Serie klappte es endlich, mit einigen Stadtlichtern, die im Hintergrund durch den Wald schimmerten…hier in der Variante mit schönen Federohren… (B2698)
…und hier in der Variante mit Blick in die Kamera (B2697)
…und hier in der Variante mit Blick in die Kamera (B2697)
Auf der Sitzwarte (B2696)
Auf der Sitzwarte (B2696)
In dieser letzten Szene hatte ich zwar mehrere Minuten Zeit - doch es war so dunkel, dass ich knapp 100 Aufnahmen brauchte, um diese Bildidee schlussendlich im Kasten zu haben (B2695)
In dieser letzten Szene hatte ich zwar mehrere Minuten Zeit - doch es war so dunkel, dass ich knapp 100 Aufnahmen brauchte, um diese Bildidee schlussendlich im Kasten zu haben (B2695)

Besonders fasziniert hatte mich die Reflektion auf dem rechten Auge, der Uhu schaute in Richtung einer weiter entfernte Laterne.

Nun hoffe ich, ihr könnt` meine wochenlange Faszination für diese wunderbaren Tiere nachvollziehen und ich bedanke mich ganz herzlich für euer Interesse!

 

Beste Grüße,

Thomas