Zurück im Sommer Islands

Es ist 1 Uhr nachts: nach Sonnuntergang stehen wir in der Mitte der Nacht bei leichter Dämmerung alleine am Ufer des Þingvallavatn und genießen den tollen Ausblick auf den einzigen Ort auf der Welt, wo Taucher zwischen zwei tektonischen Erdplatten herschwimmen können. Der Uferrand ist voller Pflanzen, Blüten und Tiere. Während in der Ferne die Sterntaucher rufen, fliegt eine Truppe kleiner Odinshühnchen direkt in unsere Richtung. Wir beobachten sie eine Weile aus nächster Nähe. Die Stimmung ist ausgelassen, die Luft ist kühl - ich atme tief durch und denke in dieser gewaltigen Kulisse, „JA, das ist es“.

 

Mit diesen Zeilen möchte ich einen der tollen Momente unserer Reise vermitteln, die Christina und ich mit einer wunderbaren Gruppe von fünf begeisterten LandschaftsfotografInnen verbringen konnten. Als naturverbundener Fotograf liegen die Faszination und die Weite auf Island häufig auch in den stillen Momenten; dazu ist weder ein Wasserfall, noch ein Vulkan oder ein Überflug notwendig.

 

Wieder genossen wir Island zur Sommerzeit, die sich aufgrund der ausgeprägten Fauna und Flora zu meiner persönlichen Lieblingszeit entwickelt. Daher haben wir auch entschieden, ab nächstem Jahr mehr Sommerzeit dort zu verbringen.

 

Auch in diesem Jahr drehten wir die Tag-/Nachtzeiten auf den Kopf. Die längste Session dauerte dabei von circa 20.00 Uhr bis 6.30 Uhr am Morgen. Tagsüber, wenn das Licht zu hart und die Spots zu voll waren, ruhten wir uns viel aus und beschäftigten uns immer wieder mit der Theorie. Nachts waren wir wieder komplett alleine – so konnte man die Spots wirklich genießen. 😎 Dabei hatten wir unheimliches Glück mit dem Wetter, bis zur Rückfahrt zum Flughafen am Abreisetag regnete es nicht einmal.

 

Was ich ganz persönlich bemerkenswert an Island finde: selbst wenn man dort schon oft war, tun sich immer neue Perspektiven oder Motive auf. Ich werde zunächst zwei Serien mit je 20 Bildern zeigen und 75% der Perspektiven oder Motive habe ich in den letzten Jahren nicht einmal annähernd so fotografieren können. So gelang es mir zum ersten Mal ordentliche Bilder einer Felslandschaft zu fotografieren, die ich schon zwei Jahre zuvor gescoutet habe. Außerdem ein außerordentlich schönes Lupinenfeld, mir unbekannte Wasserfälle sowie zum ersten Mal Schneeammern, Sterntaucher, Skuas und Goldregenpfeifer 😮

 

Das liegt vor allem an der Vielfältigkeit der Orte. Meinen TeilnehmerInnen sage ich immer, dass sie gelassen zur Kenntnis nehmen können, vielleicht 1% der möglichen Motive auf einer Reise einfangen zu können, sonst macht man sich zu viel Druck. Ein gutes Beispiel ist die Gletscherlagune Jökulsarlon. Dort könnte man mich einen ganzen Monat nur mit meinem 600er Tele absetzen und ich würde mich mal ausführlichen den Odinshühnchen, Sternentauchern, Goldregenpfeifern und Polarfüchsen widmen, von denen ich jetzt einige Habitate im Umkreis von 10 Fahrminuten kenne. Aber dafür werde ich noch viele Aufenthalte an der Stelle brauchen…

 

Im ersten Teil habe ich für diesen Blogeintrag 20 Landschaftsbilder herausgesucht und im zweiten Teil wird es 20 Bilder aus der Fauna und Flora Islands geben, gepaart mit einem kleinen Bericht zum Nikon Z 400/4.5.

 

Danke an dieser Stelle an meinen Nikon-Händler Klaus Rudolf vom Servicepoint in München, der mir für diese Reise noch ganz kurzfristig eine zweite Nikon Z8 sowie ein Z 24-120/4 besorgte, die ich gut gebrauchen konnte, dazu mehr im zweiten Teil.

 

Ein besonderer Dank vor allem an unsere tolle „Truppe“: an Elke, Rebekka, Vicky, Séverine und Holger - Es hat unheimlich viel Spaß gemacht mit Euch 🙏Außerdem haben Christina und Kathrin (Brockmann Phototravel) diese schöne Reise erst ermöglicht, die ich definitiv nicht alleine durchführen könnte.

 

Im September werden wir wieder länger im Norden sein – bis dahin werde ich fotografisch bei der Hitze gut und gerne mal die Füße hochlegen, nach diesem intensiven ersten Halbjahr. Lediglich eine begonnene Serie über Hasen und Rehe werde ich noch bis zur nächsten Reise finalisieren.

 

Ich wünsche nun viel Spaß mit den Aufnahmen und schicke viele Grüße 🖐

Thomas

 

(1) Es hatte die Wochen zuvor viel geregnet und der Oxararfoss führte sehr viel Wasser; gepaart mit tollen Wolkenstrukturen konnte ich diese dramatische Szene umsetzen.
(1) Es hatte die Wochen zuvor viel geregnet und der Oxararfoss führte sehr viel Wasser; gepaart mit tollen Wolkenstrukturen konnte ich diese dramatische Szene umsetzen.
(2) Gleichmal ein Detailblick in die Landschaft: wo im Winter nur ausgetrocknete Gräser und kahles Gestein zu sehen sind, gedeiht im Juni alles in grün und gelb.
(2) Gleichmal ein Detailblick in die Landschaft: wo im Winter nur ausgetrocknete Gräser und kahles Gestein zu sehen sind, gedeiht im Juni alles in grün und gelb.
(3) Was für ein toller Stopp an diesem schönen Lupinenfeld.
(3) Was für ein toller Stopp an diesem schönen Lupinenfeld.
(4) Eine halbe Stunde zuvor konnten wir im letzten schönen Abendlicht das Lupinenfeld einfangen.
(4) Eine halbe Stunde zuvor konnten wir im letzten schönen Abendlicht das Lupinenfeld einfangen.
(5) In dieser Höhle wurden wir alle seeeehr nass 😉
(5) In dieser Höhle wurden wir alle seeeehr nass 😉
(6) Dieser ungewöhnliche Eisblock begegnete uns am Diamond Beach.
(6) Dieser ungewöhnliche Eisblock begegnete uns am Diamond Beach.
(7) Der Nachthimmel war lange leuchtend pink.
(7) Der Nachthimmel war lange leuchtend pink.
(8) Wie ein Vulkanschlot wirkte diese Wolke am Eystrahorn für mich.
(8) Wie ein Vulkanschlot wirkte diese Wolke am Eystrahorn für mich.
(9) Auf dem Rückweg zog kurz nach Sonnenaufgang am Vestrahorn noch einmal ein schönes Wolkenband durch und ich muss sagen, entstanden ist einer meiner Lieblingsbilder von dort.
(9) Auf dem Rückweg zog kurz nach Sonnenaufgang am Vestrahorn noch einmal ein schönes Wolkenband durch und ich muss sagen, entstanden ist einer meiner Lieblingsbilder von dort.
(10) Auf dem Weg zum Auto war ich etwas zu früh und beschäftigte mich mit diesen Sandstrukturen. Mit einem kalten Weißabgleich wirkte das Licht morgens faszinierend und die Windwellen kamen richtig gut durch.
(10) Auf dem Weg zum Auto war ich etwas zu früh und beschäftigte mich mit diesen Sandstrukturen. Mit einem kalten Weißabgleich wirkte das Licht morgens faszinierend und die Windwellen kamen richtig gut durch.
(11)  An der Gletscherlagune hatten wir nicht nur eine Session: an einem weiteren Tag war das Wolkenbild zunächst mit Blau-Schattierungen versehen…
(11) An der Gletscherlagune hatten wir nicht nur eine Session: an einem weiteren Tag war das Wolkenbild zunächst mit Blau-Schattierungen versehen…
(12) Doch am Morgen kam dann Farbe ins Spiel: bei Windstille genossen wir die Szenerie.
(12) Doch am Morgen kam dann Farbe ins Spiel: bei Windstille genossen wir die Szenerie.
(13)   Ebenfalls tief in der Nacht konnten wir von einem erhöhten Standpunkt viele blaue Eisblöcke bewundern: mich faszinierte unter anderem dieses Detail.
(13) Ebenfalls tief in der Nacht konnten wir von einem erhöhten Standpunkt viele blaue Eisblöcke bewundern: mich faszinierte unter anderem dieses Detail.
(14) Diese mehrere Meter lange und sehr transparente Eisblock im Vordergrund half dabei, den tollen Sonnenaufgang einzufangen.
(14) Diese mehrere Meter lange und sehr transparente Eisblock im Vordergrund half dabei, den tollen Sonnenaufgang einzufangen.
(15) Und wieder war das Licht episch: nachdem wir in einer Nebelsuppe im Hotel zu Abend gegessen hatten, machten wir uns in die Nacht auf und hinter der Nebelwand von Vik i Mydral wartete dieses Leuchten auf uns: so hatte ich Dyrhólaey noch nicht gesehen.
(15) Und wieder war das Licht episch: nachdem wir in einer Nebelsuppe im Hotel zu Abend gegessen hatten, machten wir uns in die Nacht auf und hinter der Nebelwand von Vik i Mydral wartete dieses Leuchten auf uns: so hatte ich Dyrhólaey noch nicht gesehen.
(16)  Aber auch im dichten Nebel am Folgetag war die Stimmung beeindruckend.
(16) Aber auch im dichten Nebel am Folgetag war die Stimmung beeindruckend.
(17)  Mitten in der Nacht spazierten wir im Nebel; während die Gruppe bereits mit Christina in einer Höhle angekommen war, knöpfte ich mir gemeinsam mit Rebekka noch diese schöne Stelle vor…
(17) Mitten in der Nacht spazierten wir im Nebel; während die Gruppe bereits mit Christina in einer Höhle angekommen war, knöpfte ich mir gemeinsam mit Rebekka noch diese schöne Stelle vor…
(18) Und zum Schluss noch drei Bilder aus „Mordor“, wie Holger so schön feststellte 😅
(18) Und zum Schluss noch drei Bilder aus „Mordor“, wie Holger so schön feststellte 😅
(19) Diese Landschaft fiel mir schon des Öfteren auf, nur müssen dafür die Bedingungen auch passen… und ich denke, diese mystische Felsstrukturen wurden perfekt unterstrichen.
(19) Diese Landschaft fiel mir schon des Öfteren auf, nur müssen dafür die Bedingungen auch passen… und ich denke, diese mystische Felsstrukturen wurden perfekt unterstrichen.
(20) Dieser „Kessel“ gefiel mir besonders und war sicherlich für mich ein absolutes Highlight.
(20) Dieser „Kessel“ gefiel mir besonders und war sicherlich für mich ein absolutes Highlight.

Ich hoffe, die Serie hat euch gefallen und ich wünsche euch schöne Sommertage 🖐